Zeitgemäße Entwurmung beim Pferd
Es gibt bereits eine große und zunehmende Resistenzentwicklung gegen diverse Entwurmungsmittel. Gründe dafür sind sehr vielfältig, z.B. regelmäßige Entwurmungen ohne spätere Erfolgskontrollen, zu häufige Entwurmungen ohne Nachweis einer Notwendigkeit, falsch dosierte Wurmkurgaben durch unterschätztes Gewicht, fehlende Kontrollen der Wirksamkeit, Intervallabhängige Wurmkurgaben immer zur gleichen Zeit, etc.
Ähnlich wie bei dem bekannten Problem der Resistenzentwicklung gegen Antibiotika gibt es auch bei den Entwurmungsmitteln einen zunehmenden Verlust der Wirksamkeit.
Diese besorgniserregenden Resistenzen haben führende Parasitologen dazu veranlasst, einen neuen Weg im Kampf gegen Parasiten einzuschlagen, die SELEKTIVE ENTWURMUNG DER PFERDE.
Sie basiert auf einem fortlaufenden Monitoring durch diagnostische Kotproben-Untersuchungen. Die Ei-Ausscheidungen im Pferdekot sowohl des einzelnen Pferdes aber auch des Bestandes werden überprüft, dokumentiert und bewertet.
Der einzelne Besitzer erhält detaillierte Ergebnisse und falls gewünscht auch der Stallbetreiber.
Wissenschaftliche Grundlagen: Die Methode der selektiven Entwurmung befasst sich hauptsächlich mit den kleinen Strongyliden, da die meisten erwachsenen Pferde von dieser Wurmart befallen sind. Daneben werden auch Infektionen mit Bandwürmern, Spulwürmern und großen Strongyliden in einem zeitgleichen Monitoring-Verfahren überwacht.
Sollten sich klinische Anzeichen von seltenen Wurminfektionen wie Oxyuren, Lungenwürmern, Leberegeln etc. ergeben, sind dafür weiterführende Untersuchungen notwendig.
Ein Großteil der Pferdepopulation scheidet keine oder nur eine geringe Menge an Strongyliden- Eiern aus. Nur einzelne Pferde, die so genannten hohen Ausscheider, scheiden viele Wurmeier aus und verseuchen unerkannt die gesamten Koppeln.